Missverständnis in der Digitalisierung

Das Missverständnis in der Digitalisierung

Das Missverständnis in der Digitalisierung

Die Pandemie katapultierte das deutsche Bildungssystem in digitale Sphären. Quasi aus dem Nichts wurden Schulen mit einer Materie konfrontiert, die über das Bedienen eines Smartphones weit hinausgeht. Plötzlich sind „digitale Lernkonzepte“ gefragt. Während die Lehrkräfte das analoge Schulumfeld mühelos beherrschen, beginnen sie in digitalen Räumen von Neuem.

Da ist so manches Schulkollegium wie gespalten. Es treffen Generationen aufeinander, die schwerer zusammenwirken als vorher und teilweise zu Gegenspielern werden. Auf der einen Seite finden sich Befürworter der Digitalisierung wieder und auf der anderen die Zögerer. Schulleitungen werden zu Vermittlern in schwieriger Zeit. Der Frust sitzt manchmal tief.
Persönliche Nähe und sozialer Austausch lassen sich nicht so einfach auf Digitales übertragen. Der Präsenzunterricht kann nicht so leicht ersetzt werden. Und dennoch agieren Schulen, als funktioniere der Digitalunterricht wie in einer Schulklasse. Über Stunden werden Schülerinnen und Schüler zu Videokonferenzen geladen, das private Umfeld zum Schulbetrieb erklärt und das Kinderzimmer als Klassenzimmer annektiert. Ungeachtet der Gesetze, insbesondere des Artikel 13 GG, nämlich der Unverletzlichkeit der Wohnung, ist ein Wildwuchs zu beobachten, der dem Lernerfolg der Schulkinder mehr hinderlich als dienlich sein dürfte.

Schulen haben über Jahre den Medienkonsum im Elternhaus mit mobilen Endgeräten bei Jugendlichen angeprangert und vor Gefahren, wie einer geringeren Aufmerksamkeitsspanne, einer reduzierteren oder verkürzten Sprachentwicklung bzw. einer gestörten sozialen Empathie  gewarnt. Nun erleben wir, dass Schulen selbst diese Mittel einsetzen und den Konsum vielleicht sogar fördern. Zurecht fragen sich Eltern, warum Schulen Smartphone-Applikationen als Lern- bzw. Kommunikationsmittel wählen, während Eltern zu Hause mit dem Medienkonsum ihrer pubertierenden Kinder ringen. Es fehlt an digitalen pädagogischen Konzepten. Vieles wird ausprobiert, weil digitale Qualifizierung noch kein Standard ist. Man ist schon froh, wenn Technik funktioniert. In einem Wechselbad der Probleme finden sich mal die schulseitigen Server, mal die unterschiedliche Infrastruktur der Haushalte wieder.

Uniformität versus Individualität - Was ist die Lösung?

Es wird viel über die unterschiedlichen Lernplattformen der 16 Bundesländer diskutiert und deren Uneinheitlichkeit. Aus Kostengründen befürworte man ein einziges Lernsystem, war aus der Presse zu entnehmen. Doch was wäre das Ergebnis daraus?
Die Antwort dazu ist einfach: Stellen Sie sich vor, es gäbe nur einen Schulbuchverlag, der die Schulen mit Materialien und Unterrichtskonzepten versorge. Was für eine Schulentwicklung müsste man fürchten?

An diesem Beispiel erkennt man, wie wichtig die Individualität der Leistungsfähigkeit des Individuums ist, um Fortschritt und Fortkommen zu erzielen. „Diversität“ ist in der Digitalisierung ein Schlüsselinstrument. Sie bietet so viele Möglichkeiten und Chancen, so dass man nicht alles überblicken kann. Daher ist es eine Illusion zu glauben, man könne das Schulsystem, das über Jahrzehnte analog geprägt worden ist, binnen weniger Monate in das digitale Zeitalter führen. Es gibt aber Möglichkeiten der Beschleunigung und des Erlernens im „Learning by doing“.
Um Digitalisierung zu verstehen, muss man wissen, dass es sich hier um einen fortdauernden Entwicklungsprozess handelt, der nie endet. Das ist vielen Lehrkräften unbekannt. Schnell entsteht der Eindruck des Bastelns an einem unfertigen Produkt. Dem ist nicht so. Digitalisierung wird dann erfolgreich, wenn man kleinschrittig vorgeht. Welche Schritte sind das?

  1. Transparenz gegenüber allen Beteiligten
  2. Funktionierende Technik und Benutzerfreundlichkeit
  3. Kollegialität (Teamfähigkeit) und Unterstützung
  4. Fähigkeit, Elemente des analogen sozialen Schullebens auf eine digitale soziale Ebene zu heben

Erst nach diesen vier Schritten, sollte mit digitalem Lernen begonnen werden. Wenn man weiß, wie man sich in digitalen Räumen bewegen kann, z. B. um neue pädagogische Lernformen zu entdecken, dann ist die Gefahr des Scheiterns sehr gering.

Keine Schule ist mit der anderen vergleichbar, so wie auch kein Kind mit dem anderen vergleichbar ist. Schulen brauchen intuitive Instrumente, die einerseits den Datenschutz einhalten und andererseits die Benutzerfreundlichkeit leben. In diesem Portal besteht die Möglichkeit, ein Element der Digitalisierung kennenzulernen. Das „digitale Lehrerzimmer“ steht allen Grund- (D), Volks- (A) und Primarschulen (CH) kostenfrei zur Verfügung.

Die Digitalisierung in kleinen Schritten zu entdecken ist Garant für eine gelungene Einführung der Digitalisierung an Schulen. Sobald man sich sicherer fühlt, geht man den nächsten Schritt. Die überwiegende Anzahl an Lehrkräften lässt sich bisher wenig bis kaum für Digitalisierung begeistern. Möchte man sie gewinnen, so gilt es die Vorteile für ihre Bedürfnisse aufzuzeigen. Um mit der Digitalisierung erfolgreich zu starten, empfiehlt es sich, stets mit dem Personenkreis zu beginnen, der neugierig ist, sich gerne von Raum und Zeit unabhängig kommunizieren sieht oder Entlastung in Verwaltungs- und Vorbereitungsaufgaben sucht.

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